Und jetzt ist endlich das WM-Gefühl wieder da. Dieses Kribbeln, das ich noch aus meiner Kindheit kenne und das man nicht erzwingen kann. Es ist in der zweiten Halbzeit Deutschland gegen Bosnien passiert. Weil da plötzlich etwas über dem Platz lag, das man nicht greifen konnte, in ganz wenigen Spielen geht mir das so. Im Eröffnungsspiel der WM 2006 zum Beispiel, als Philipp Lahm das 1:0 schoss. Oder im Champions League Finale 2005, als Liverpool die märchenhafteste zweite Halbzeit der Fußballgeschichte spielte.
Ich kann dieses Etwas bis heute nicht in Worte fassen. Ich freue mich einfach nur, wenn es da ist und ich es spüre.
Heute ist es noch ruhig in der Redaktion. Ab Freitag beginnt dann der Wahnsinn, der ganz normale WM-Wahnsinn. 16 Seiten, wie die Süddeutsche Zeitung, werden wir nicht hinkriegen. Aber mit sechs haben wir auch schon gut zu tun. An meinem Bildschirm klebt Tim Wiese. Hinter mir hängen die Handy-Nummern der Südafrika-Fahrer. Mir geht es gut.
